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  • Autorenbildsarah.dubke

Meine ganz persönlichen Gedanken zum erneuten Lockdown in Deutschland

„Es kommt kein erneuter Lockdown. Der im Frühjahr hat der Wirtschaft zu sehr geschadet.“ So der allgemeine Ton in Deutschland. Und bums, mit wager Ankündigung „von schärferen Maßnahmen“ steht er nun auf einmal doch wieder vor der Tür. Am 2. November, Montag - in vier Tagen, geht es wieder los. Zwar dürfen Geschäfte dieses Mal mit Auflagen geöffnet bleiben, aber Restaurants dürfen nur noch ausser Haus verkaufen zum Mitnehmen beziehungsweise zur Lieferung. Kinos, Fitnessstudios, Schwimmhallen, Nagelstudios, Sportvereine….alles muss bis Ende November schliessen. Was aber meiner Meinung nach die empfindlichste Einschränkung ist, ist dass man nur noch eine weitere Person treffen darf - maximal zwei Haushalte dürfen sich treffen. Nicht, dass es jemand falsch versteht. Ich finde das sinnvoll. Irgendwo muss es Grenzen geben. Auch wenn es vielleicht oftmals schwierig ist. Kindergeburtstage. Selbst, wenn diese schon wegen der Pandemie nicht gross geplant wurden: zwei Haushalte sind schnell erreicht. Oma und Opa kommen und schwupp war’s das.


Ich war tatsächlich überrascht, als unsere Kanzlerin gestern Abend dieses neuen „Lockdown Light“ verkündet hat. Auch wenn man in den letzten Tagen schon in den Medien lesen konnte, dass die Regierung etwas tun will/muss, damit die Lage in Deutschland nicht total kollabiert. Damit Krankenhäuser nicht überfüllt werden, sondern neue Patienten aufnehmen und verpflegen können. Ich habe trotzdem nicht gedacht, dass es so ein strengen Lockdown, ähnlich wie im Frühjahr nochmal geben wird.


Es berührt mich. Es ist einfach so „krass“. Wir müssen einfach alle noch mal Abstriche machen. Der Virus hat uns alle in der Hand. Mich, Dich, den Nachbarn, die Verkäuferin, den Koch und die nette Frau aus dem Reisebüro, die so gerne wieder eine Reise für dich buchen würde. Die Masseurin. Die Mutti, die gerne zum Rückbildungskurs gehen wollte und das Kind, das mit dem Schwimmkurs anfangen sollte.


Im Sommer gab es einen Freischein, gefühlt konnte in Deutschland (so sehe ich es aus der Ferne) jeder wieder machen, was er wollte. Parties. Viele Leute sind verreist. Innerhalb Deutschlands mit dem Auto. Mit dem Flieger nach Griechenland. Auf die Kanaren. Oder auch zu uns, in die Emirate. Ich verurteile diese Menschen nicht.


Es gibt immer zwei Seiten. Diese Pandemie bringt uns in die Knie. Jeden. Aber die wohl am stärksten betroffene Industrie ist der Tourismus. Flieger sind leer. Hotels. Transportfirmen. Restaurants, die auf die Touristen zählen. Sehenswürdigkeiten. Tourismusfirmen. Wir brauchen die Gäste. Und von den Emiraten und unserer Firme sprechend kann ich nur sagen, dass hier die Richtlinien für den Hospitality-Sektor sehr streng sind. Reinigung und Desinfizieren der Fahrzeuge, Temperaturtesten und Abstriche von Fahrerin und Reiseleitern. Komplettes Büro zum Test, auch wenn „nur“ die Mitbewohnerin einer Mitarbeiterin sich krank fühlt. Better safe than sorry.


In meinen Augen sind es auch die Flughäfen und Flugzeuge, wo am meisten auf die Einhaltung der Hygienemassnahmen geachtet wird. Maskenpflicht. Die gibt es ja bisher sonst so stark in Deutschland nicht. Alles wird penibel desinfiziert. Viele der Reiseziele, wo die Deutschen hingeflogen sind, waren so leer, dass die Gefahr einer Ansteckung dort viel geringer war, als wenn man daheim in die vollen Supermärkte oder zu seinen Freunden geht. Vielleicht sogar in den Club.


Es wurde doch gesagt, dass die meisten Ansteckungen in den letzten Wochen, gar Monaten, aus dem privaten Bereich kamen: Geburtstagsfeiern, Hochzeiten, allgemein Parties. Im Gegensatz dazu waren Ansteckungen durch Reisen ein eher kleiner Teil.

In jedem Fall: Es ist schlimm. Die Deutschen können sich auf einen ganz gemütlichen Herbst, November, daheim einstellen. Auf dass es ein Weihnachten in der Familie geben kann.

Ich bin schockiert. Die Zahlen sind einfach wieder so in die Höhe geschnellt. Alle hatten grosse Hoffnung, dass wir durch sind mit der Sache, mit Lockdowns. Und nun wieder mitten drin. Vielleicht ist es das, was wir im Hinterkopf zu verdrängen versucht haben, aber irgendwie wussten, dass es wieder passieren kann. Und deswegen haben wir die Freiheit im Sommer so sehr genossen. Vielleicht zu sehr.


In meinem Hinterkopf war etwas anderes. Ich würde mir wünschen, dass ich zu Weihnachten nach Deutschland fliegen könnte. Um dort ein paar Tage mit meiner Familie verbringen zu dürfen. Mal wieder „Deutschland Luft“ auftanken könnte. Mit dem Lockdown und speziell auch mit der Ansage, dass sich nur zwei Haushalte treffen dürfen, ist diese Idee nun wieder sehr weit weg gewandert. Der Lockdown soll zwar nur bis Ende November gelten, aber ja, planen kann man 2020 sowieso nichts. Also heisst es nur abwarten. Und Tee trinken.

Bei einem bin ich mir sicher: Wir schaffen das. Ihr schafft das in Deutschland. Es geht nicht anders. Es wird ein Ende geben. Aber nur, wenn wir alle gemeinsam daran arbeiten.

Pass auf Dich auf!


Ich grüße dich,


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